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Auf die Ohren
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AI Act der EU: Verpflichtungen und Chancen für SoloselbstständigeAudio erstellt von Susanne Krüger mit Unterstützung von KI
- Schulungspflicht: Kein Muss, jedoch eine Chance für jeden Selbstständigen
- Die KI-Verordnung und der EU AI Act: Was bedeutet das konkret für dich als Soloselbständigen?
- Die EU setzt mit ihrer KI-Verordnung neue Maßstäbe
- Zusammenarbeit mit Freelancern, die KI einsetzen: Klare Vereinbarungen treffen
- Zusammenfassung
Die EU setzt mit ihrer KI-Verordnung neue Maßstäbe für den verantwortungsvollen Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI). Während strengere Vorgaben für Hochrisiko-Systeme erst 2026 greifen, gilt ein Teil bereits: Seit dem 2. Februar 2025 sind Unternehmen in der Pflicht, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schulen, wenn sie KI in Business-Prozessen einsetzen. Wer frühzeitig darauf reagiert, sichert sich einen klaren Vorsprung!
In diesem Beitrag:
- Wie sich der EU AI Act und die Schulungspflicht auf Soloselbstständige auswirken
- Wie Transparenz beim KI-Einsatz für Vertrauen sorgt
- Wie smarte KI-Nutzung dich zum Vorreiter in deiner Community und bei deinen Kunden machen kann
Schulungspflicht: Kein Muss, jedoch eine Chance für jeden Selbstständigen
Als Soloselbstständiger unterliegst du keiner gesetzlichen Schulungspflicht nach der KI-Verordnung, häufig abgekürzt als KI-VO. Integrierst du KI in deine Arbeitsabläufe und beschäftigst du dich gezielt mit den Möglichkeiten und Risiken, entsteht fundiertes Wissen und Sicherheit – nicht nur zur Technik, sondern auch zu rechtlichen und ethischen Aspekten.
Kontinuierliche Weiterbildung festigt deine Position am Markt und unterstreicht deine Innovationskraft. Sie kann ein wertvolles Qualitätsmerkmal sein, das Kunden und Partner überzeugt. Indem du dich als Vorreiter positionierst und deine Kompetenz offen kommunizierst, baust du Vertrauen auf – und das weit über deine eigentlichen Fachgebiete hinaus.
Die KI-Verordnung und der EU AI Act: Was bedeutet das konkret für dich als Soloselbständigen?
Das am 1. August 2024 auf EU-Ebene in Kraft getretene Gesetz AI Act (AI für Artificial Intelligence, künstliche Intelligenz auf Englisch) fördert die verantwortungsvolle Entwicklung und Nutzung von KI in der EU. Diese KI-Verordnung setzt den Rahmen für Transparenz, Sicherheit und Innovationsförderung.
Es wurden vier Risikoklassen festgelegt:
- Inakzeptables Risiko: Verbotene KI-Systeme, die Menschenrechte verletzen könnten, etwa durch unterschwellige Manipulation, diskriminierende Sozialbewertungen oder biometrische Identifikation in Echtzeit
- Hohes Risiko: KI-Anwendungen, die Gesundheit, Sicherheit oder Grundrechte gefährden, z. B. in der biometrischen Identifikation, kritischen Infrastrukturen, Bildung oder im Bewerbungsprozess
- Begrenztes Risiko: KI-Systeme, die mit Menschen interagieren, etwa Emotionserkennung oder biometrische Kategorisierung, müssen ihre Nutzung offenlegen
- Niedriges Risiko: Anwendungen wie Spamfilter oder Predictive Maintenance (vorausschauende Wartung) unterliegen keinen strengen Auflagen, benötigen aber eine technische Dokumentation und Risikobewertung
Dabei gilt: Je höher das potenzielle Risiko, das mit dem Einsatz eines KI-Systems einhergeht, desto umfangreicher sind auch die damit verbundenen Auflagen, wie beispielsweise Risikobewertungen, Dokumentationspflichten, EU-Konformitätserklärungen oder Monitoring auf Betreiberseite.
Die EU setzt mit ihrer KI-Verordnung neue Maßstäbe
Neben der allgemeinen Regulierung durch den AI Act gibt es bereits – und wird es künftig – sektorspezifische Regulierungen geben, die risikobasiert zusätzliche oder andere Maßnahmen verlangen, wie beispielsweise die Maschinenrichtlinie für industrielle Anlagen, die UN ECE Richtlinien Cybersecurity Automotive für Kraftfahrzeuge oder die MDR für KI-unterstützte Maschinen im Bereich Healthcare. Meine Empfehlung an dich: Bewegt sich dein uBsiness in einem der Risikobereiche, behalte die Entwicklung engmaschig im Auge, um frühzeitig reagieren zu können.
Für Soloselbstständige ist vor allem relevant, dass KI-Anwendungen klar als solche erkennbar sind und Kunden nicht in die Irre führen. Wer KI-generierte Inhalte verwendet, sollte dies eindeutig kommunizieren.
Zusammenarbeit mit Freelancern, die KI einsetzen: Klare Vereinbarungen treffen
Soloselbstständige arbeiten häufiger mit Freelancern zusammen, sei es für Content-Erstellung, Marketing oder IT-Dienstleistungen. Da Freelancer keine Angestellten sind, besteht auch hier keine gesetzliche Schulungsverpflichtung durch die KI-VO. Doch wie kannst du sicherstellen, dass der KI-Einsatz in der Zusammenarbeit klar geregelt ist?
Best Practices für eine transparente Zusammenarbeit:
- Klare Kommunikation: Vereinbare, ob und in welchem Umfang KI-Tools in den beauftragten Leistungen genutzt werden dürfen
- Ethik und Datenschutz: Stell sicher, dass der Einsatz von KI mit deinen Werten und den gesetzlichen Anforderungen übereinstimmt
- Dokumentation: Schaff Transparenz darüber, welche KI-generierten Inhalte in die Zusammenarbeit einfließen
- Vertrauen durch Offenheit: Informiere Kunden und Partner darüber, wie KI in Prozessen bei dir eingesetzt wird
Ein Beispiel: Ein Texter nutzt KI zur Recherche oder zur ersten Strukturierung von Inhalten. Wird dies dir gegenüber als Auftraggeber transparent gemacht, kannst du entscheiden, ob du diese Arbeitsweise akzeptierst oder alternative Lösungen bevorzugst.
Zusammenfassung
Soloselbstständige sind nicht verpflichtet, sich oder ihre Freelancer zu schulen, aber eine strategische Auseinandersetzung mit dem Thema bringt klare Vorteile. Wer sich proaktiv mit der KI-Verordnung auseinandersetzt, klare Vereinbarungen mit Freelancern trifft und Transparenz gegenüber der eigenen Community und seinen Kunden wahrt, stärkt nicht nur das Vertrauen, sondern sichert sich auch langfristige Wettbewerbsvorteile.
👉 Wie gehst du mit dem Einsatz von KI in deiner Selbstständigkeit um? Setzt du bereits klare Richtlinien für dich und deine Partner? Schreib es in die Kommentare – ich bin gespannt auf deine Gedanken!
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